Warum Studentenjobs wichtig sind welche Verdienstmöglichkeiten es gibt und wie BAföG und Steuern richtig beachtet werden

Studentenjobs - Warum sie nötig sind, welche Optionen es gibt und wie BAföG und Steuern berücksichti

Warum Studentenjobs wichtig sind welche Verdienstmöglichkeiten es gibt und wie BAföG und Steuern richtig beachtet werden

Studentenjobs bieten finanzielle Unabhängigkeit und wertvolle Berufserfahrung. Wichtig sind die steuerlichen Aspekte und BAföG-Einkommensgrenzen, um finanzielle Einbußen zu vermeiden und die Studienzeit optimal zu nutzen.

Das Studentenleben wird oft als eine Zeit des Lernens, der Selbstfindung und des Aufbaus sozialer Netzwerke beschrieben. Doch neben diesen positiven Aspekten bringt das Studium auch finanzielle Herausforderungen mit sich. In Deutschland sind die Studiengebühren zwar im internationalen Vergleich relativ niedrig, dennoch müssen viele Studierende ihren Lebensunterhalt, Miete, Lehrmaterialien und andere Ausgaben selbst bestreiten. Hier kommen Studentenjobs ins Spiel. In diesem Beitrag beleuchten wir, warum Studenten Jobs benötigen, welche Arten von Jobs es gibt, welche Verdienstmöglichkeiten bestehen und welche steuerlichen und BAföG-rechtlichen Aspekte beachtet werden sollten.

Warum Studenten Jobs benötigen

Das Studium ist eine prägende Zeit, aber es kann auch eine teure Phase im Leben sein. Trotz BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz), Stipendien oder Unterstützung durch die Eltern haben viele Studierende Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Laut einer Studie des Deutschen Studentenwerks benötigen Studierende durchschnittlich rund 800 bis 1.000 Euro im Monat für Miete, Lebensmittel, Studienmaterialien und Freizeitaktivitäten. Diese Kosten können in großen Städten wie München, Frankfurt oder Hamburg sogar noch höher ausfallen. Hier spielen Studentenjobs eine entscheidende Rolle.

Finanzielle Unabhängigkeit

Ein Hauptgrund, warum viele Studierende einen Job annehmen, ist die finanzielle Unabhängigkeit. Mit einem Job können sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten und sind nicht oder weniger auf die Unterstützung durch Eltern oder staatliche Förderungen angewiesen. Dies schafft nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern fördert auch die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein.

Berufliche Erfahrung und Networking

Neben der finanziellen Unterstützung bieten Studentenjobs auch die Möglichkeit, wertvolle Berufserfahrung zu sammeln. Viele Unternehmen bieten spezielle Praktika oder Werkstudentenstellen an, die nicht nur das Studium finanziell erleichtern, sondern auch den Grundstein für eine spätere Karriere legen können. Durch den frühen Einstieg ins Berufsleben können Studierende wichtige Kontakte knüpfen, die ihnen nach dem Studium den Berufseinstieg erleichtern können.

Welche Arten von Jobs gibt es für Studenten?

Studentenjobs sind vielfältig und können sowohl innerhalb als auch außerhalb des eigenen Studienbereichs angesiedelt sein. Die Wahl des richtigen Jobs hängt von den persönlichen Interessen, den zeitlichen Möglichkeiten und den finanziellen Bedürfnissen ab. Im Folgenden stellen wir einige der gängigsten Studentenjobs vor.

1. Werkstudentenstellen

Werkstudentenstellen sind speziell auf Studierende zugeschnitten und bieten die Möglichkeit, praxisrelevante Erfahrungen in einem Unternehmen zu sammeln. Diese Jobs sind oft eng mit dem Studienfach verknüpft und können sowohl während des Semesters als auch in den Semesterferien ausgeübt werden. Werkstudenten arbeiten in der Regel 15 bis 20 Stunden pro Woche und verdienen dabei zwischen 10 und 20 Euro pro Stunde, je nach Branche und Unternehmen.

2. Praktika

Praktika sind eine weitere beliebte Möglichkeit für Studierende, Berufserfahrung zu sammeln. Während Pflichtpraktika oft unbezahlt sind, bieten freiwillige Praktika in vielen Fällen eine angemessene Vergütung. Ein Praktikum kann sowohl in Vollzeit während der Semesterferien als auch in Teilzeit während des Semesters absolviert werden. Der Verdienst variiert stark, je nach Branche und Unternehmen, kann aber zwischen 400 und 1.500 Euro im Monat liegen.

3. Nebenjobs in der Gastronomie

Nebenjobs in der Gastronomie, wie Kellnern oder Arbeiten hinter der Bar, sind bei Studierenden sehr beliebt. Diese Jobs bieten flexible Arbeitszeiten und erfordern oft keine speziellen Vorkenntnisse. Der Stundenlohn liegt in der Regel zwischen 9 und 12 Euro, wobei Trinkgelder einen erheblichen Anteil am Gesamteinkommen ausmachen können.

4. Tätigkeiten als Nachhilfelehrer

Nachhilfe zu geben ist eine weitere beliebte Möglichkeit für Studierende, Geld zu verdienen. Besonders gefragt sind Studierende in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen. Der Verdienst liegt hier oft zwischen 10 und 20 Euro pro Stunde, abhängig von der Region und dem Fach.

5. Jobs an der Universität

Viele Studierende arbeiten direkt an ihrer Universität, sei es als Tutor, studentische Hilfskraft oder in der Verwaltung. Diese Jobs bieten nicht nur ein Einkommen, sondern auch die Möglichkeit, das eigene Studium zu vertiefen und enge Kontakte zu Professoren und anderen Studierenden zu knüpfen. Der Stundenlohn liegt hier meist zwischen 10 und 15 Euro.

6. Online-Jobs

In Zeiten der Digitalisierung bieten sich auch immer mehr Online-Jobs für Studierende an. Diese können von Texter- oder Übersetzungsaufträgen über Social Media Management bis hin zu Programmieraufträgen reichen. Online-Jobs bieten den Vorteil, dass sie von zu Hause aus erledigt werden können und oft sehr flexibel sind. Der Verdienst variiert je nach Aufgabe und Qualifikation, kann aber durchaus im Bereich von 10 bis 25 Euro pro Stunde liegen.

Verdienstmöglichkeiten

Die Verdienstmöglichkeiten bei Studentenjobs sind, wie bereits angedeutet, sehr unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Jobs, die Branche, die Region und die eigenen Qualifikationen. Hier einige Beispiele:

  • Werkstudentenstellen: 10 bis 20 Euro pro Stunde
  • Praktika: 400 bis 1.500 Euro pro Monat
  • Gastronomiejobs: 9 bis 12 Euro pro Stunde (plus Trinkgeld)
  • Nachhilfe: 10 bis 20 Euro pro Stunde
  • Universitätsjobs: 10 bis 15 Euro pro Stunde
  • Online-Jobs: 10 bis 25 Euro pro Stunde

Wichtig zu beachten ist, dass Studierende in der Regel einen bestimmten Freibetrag nicht überschreiten dürfen, um weiterhin BAföG zu erhalten oder keine Steuern zahlen zu müssen.

Steuerliche Aspekte

Die steuerlichen Regelungen für Studierende sind in Deutschland relativ komplex, aber wichtig zu verstehen. Grundsätzlich gilt, dass Studierende, die weniger als 450 Euro pro Monat verdienen, keine Sozialabgaben zahlen müssen. Diese sogenannten Minijobs sind besonders attraktiv, da sie auch keine Einkommenssteuer nach sich ziehen.

Einkommensteuer

Wenn das Einkommen aus einem Studentenjob über den jährlichen Grundfreibetrag hinausgeht, sind Einkommenssteuern fällig. Für das Jahr 2024 liegt dieser Grundfreibetrag bei etwa 11.000 Euro. Verdient man mehr, muss man Einkommenssteuer zahlen. Es ist jedoch möglich, im Rahmen der Steuererklärung Werbungskosten oder andere Freibeträge geltend zu machen, um die Steuerlast zu mindern.

Sozialversicherungen

Neben der Einkommenssteuer spielen auch Sozialversicherungsbeiträge eine Rolle. Bei einem monatlichen Verdienst von mehr als 520 Euro fallen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung an. Allerdings gibt es Ausnahmen, wenn der Job als Werkstudentenstelle definiert ist. In diesem Fall sind Studierende nur rentenversicherungspflichtig, was den Gesamtbeitrag deutlich reduziert.

BAföG und Studentenjobs

Das BAföG ist eine der wichtigsten staatlichen Unterstützungen für Studierende in Deutschland. Es ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, die den Umfang der finanziellen Unterstützung bestimmen. Einer dieser Faktoren ist das Einkommen aus einem Studentenjob.

Einkommensgrenzen beim BAföG

Studierende, die BAföG beziehen, dürfen jährlich bis zu einem bestimmten Betrag hinzuverdienen, ohne dass dies Auswirkungen auf den BAföG-Satz hat. Dieser Freibetrag liegt aktuell bei etwa 5.400 Euro pro Jahr, was einem monatlichen Einkommen von etwa 450 Euro entspricht. Verdient man mehr, wird das BAföG entsprechend gekürzt.

Unterschiede zwischen den Bundesländern

Während die Einkommensgrenzen beim BAföG bundesweit einheitlich geregelt sind, gibt es in den verschiedenen Bundesländern Unterschiede in der Verwaltung und im Umgang mit BAföG-Anträgen. In einigen Bundesländern sind die Verfahren zur Beantragung und Bearbeitung von BAföG einfacher und schneller, während es in anderen Regionen zu längeren Wartezeiten kommen kann. Diese Unterschiede können sich indirekt auf die finanzielle Planung der Studierenden auswirken, sollten aber in den meisten Fällen nicht ausschlaggebend sein.

Darum brauchen wir Studentenjobs

Studentenjobs sind für viele Studierende in Deutschland unverzichtbar, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln. Die Möglichkeiten sind vielfältig, von Werkstudentenstellen über Praktika bis hin zu Tätigkeiten in der Gastronomie oder als Nachhilfelehrer. Die Verdienstmöglichkeiten variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab, doch in der Regel können Studierende mit einem angemessenen Einkommen rechnen, das ihnen finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht.

Wichtig ist jedoch, dass Studierende die steuerlichen Aspekte und die Auswirkungen auf das BAföG genau im Blick behalten. Wer die Einkommensgrenzen überschreitet, riskiert nicht nur höhere Steuerlasten, sondern auch eine Kürzung der BAföG-Leistungen. Eine sorgfältige Planung und eine bewusste Wahl des richtigen Jobs können dazu beitragen, diese Risiken zu minimieren und das Beste aus der Studienzeit herauszuholen.

Mit der richtigen Balance zwischen Studium und Arbeit können Studentenjobs nicht nur eine finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch wertvolle Einblicke in die Berufswelt und die Weichen für eine erfolgreiche Karriere stellen.

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